Beschreibung
Ein Renato-Rupp-Krimi
Hüte dich vor den Guten. Wenn Kommissar Renato Rupp, mit italienischem Temperament und seiner Leidenschaft für gutes Essen gesegnet, zu einem Fall gerufen wird, dann wissen die Kollegen, dass er schonungslos alle Register ziehen wird, um das Verbrechen aus dem Breisgau zu vertreiben.
Doch dieses Mal muss der Kommissar weit über die Grenzen hinaus und tief in die Vergangenheit schauen, um seinen Blick zu schärfen. Manchmal muss man eben unter die erste Schicht Farbe schauen, um das wahre Bild zu erkennen. Und manchmal entdeckt man dort auch Bekanntes …
Prolog
Es war einer dieser Märztage, an denen die Temperatur tagsüber in der Stadt noch einmal mühelos 29 Grad erreichte und die Straßen Windhoeks leerfegte.
Trockene Hitze.
Die Wüste Namib hatte die Stadt fest im Griff.
Ganz besonders in Katutura, der bevölkerungsreichsten Vorstadt Windhoeks. Hier, in dem ehemaligen Township, wie es zu Zeiten der Rassentrennung genannt wurde, suchten noch immer zu viele Menschen vergeblich Schutz gegen die Gluthitze in ihren ärmlichen Behausungen unter Wellblechdächern.
Aber längst wohnten nicht mehr alle so. Es hatte Fortschritte gegeben seit der Abschaffung der Apartheid. Doch. Wer es sich als Schwarzafrikaner leisten konnte, bewohnte ein gemauertes Haus.
Sogar mit Strom- und Wasserversorgung!
So eines, wie das von Gloria Moses, die ihre vier Enkel darin großzog, solange ihre beiden Töchter in Südafrika arbeiteten. Ein Los, das sie mit vielen anderen Großmüttern teilte. Immer noch besser als das vieler anderer. Dem neunjährigen Simeon Moses, der Punkt sechzehn Uhr auf seinen mageren Beinchen so schnell aus der Primary School Katutura East 6 herausgerannt kam, wie es nur ging, war das alles gleichgültig. Er hatte es eilig!
Tom hatte versprochen, dass er heute den kleinen Hund besuchen dürfte. Den von dem Foto, das er ihm schon gezeigt hatte. Und Simeon liebte doch junge Hunde über alles. Überhaupt alle Tiere. Er hätte schon so lange gerne einen Hund gehabt. Aber Granny Gloria erlaubte es nicht. Es kostete zu viel.
Aber Tom, den er erst vor kurzem kennengelernt hatte, der konnte sich das leisten. Und der hatte jetzt ein Hundebaby. Und er, Simeon, durfte heute mit diesem Hündchen spielen. Tom hatte es versprochen. Es war natürlich ein Geheimnis. Ein schönes. Eines, an das er schon den ganzen Tag hatte denken müssen. Und gleich war es so weit.
Simeon saß heute ganz vorn im Schulbus und schaute ungeduldig hinaus. Er wollte der Erste sein, der ausstieg. Nur keine Zeit verlieren! Hoffentlich hatte Tom sein Versprechen nicht vergessen!
So lange kannte er ihn ja auch wieder nicht, dass er wirklich sicher sein konnte, ob man seinem Wort auch tatsächlich vertrauen konnte. Aber gleich würde es sich ja zeigen. Hoffentlich war Tom schon da, wenn der Bus ankam!
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