Beschreibung
Ornithe Vogelstimmen werden wach. Zeitreisen nach Zypern und zu den Naturgottheiten nach Samos, stranden im Krieg auf
Lesbos. Neben dem häuslichen Trubel mit Kindern und Beruf findet sich Zeit, nach Bologna zu fliehen, um unter den Portici dem Leben der Großmutter nachzugehen.
Die Entstehung einer modernen Lyrik hinter den Mauern des Palazzo di Enzio wird erlebbar.
Ein Roman für alle Generationen, deren Lebenswege oszillieren zwischen den täglichen Aufgaben und dem Leben mit Kunst und Kultur.
Die Autorin:
Manchmal benötige ich Bilder als Weg ins Leben:
Landschaften, ein Boot auf hoher See, ich halte mich an Lichtflecke im Schattenspiel hoher Bäume, Wasser, das das Helle reflektiert und das Graue verschluckt, Wellen, die Gram und Missgunst verschlingen, mit einem Hauch von Rosa am Horizont spielend. Sinnfragen verblassen; es geht
nicht darum, wo du stehst im Leben, was du machst mit der dir noch verbleibenden Zeit. Es geht um ein Schärfen der Sinne im Spiegel von Farbe und das eigene Leben in Farbe
zu reflektieren.
Mein Beruf ist das Zuhören. Muttersein ebenfalls.
Textauszug:
“Das Konzert der Vogelstimmen, es ist noch so früh, sie weckten mich aus dem Winterschlaf. Sie sind wieder da, diese wunderbaren Rufe, nicht die der verschreckt hüpfenden Amseln, nein, die Rotschwänzchen mit ihrem Fiepen und Klappern und der Ruf der Mönchsgrasmücke, dieser geschäftige, aufgeregt wirkende Ruf, dieses Spiel der Frage und Antwort in einem herrlichen Palaver.
Der Frühling ist im Kommen, verbunden mit starken Gefühlen und Erinnerungen. In Böen fegt der Wind die letzten Blätter von den
Bäumen und bläst die Sinne frei. Doch der Wind fegte, als ich schreiben wollte, meine Worte weg, und meine Gedanken gehen in die Zeit, als ich noch nicht sprechen konnte, als die Dinge noch viele Namen hatten, bevor die Begrenzung begann und ich, Papageien
gleich, anfing nachzusprechen, nachzuahmen, als es das Wort Mama gab für dunkle Augen, einen geflochtenen Zopf, für ein wunderbares Lachen, den Nahrungsquell. Das Wort Papa für dichte Augenbrauen und einen Oberlippenbart, für Grimassen und Singsang. Dann bekamen die stummen Dinge Begriffe und Laute, denn Wauwau ist der bessere Hund und Mäh das bessere Schaf.
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